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Seit Russlands Krieg gegen die Ukraine wird Gas zum heißbegehrten Gut und die Energiepreise steigen. Das trifft nicht nur die Endverbraucher, sondern auch die Stadtwerke als letzte Verteilerstation vor den Privatkunden. Die Versorgerbetriebe Hoyerswerda haben deshalb ein Krisenstab eingerichtet und einen Notfallplan erarbeitet.
In Hoyerswerda hat ein möglicher Gas-Notstand die Versorgungsbetriebe (VBH) alarmiert, nachdem Russland im Juni die Gasexporte drosselte. Bei einer weiteren Verschlechterung des Gasmarktes könnten Betriebe in der Region möglicherweise nicht mehr produzieren und manch eine Heizung kalt bleiben.
Die Angst vor dem Gasmangel geht nicht nur unter Privatkunden um, sondern beunruhigt auch den Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe, Wolf Thomas Hendrich: "Wir haben frühzeitig einen Krisenstab gebildet und selber überlegt, was das alles im schlimmsten Fall bedeuten könnte." Vor allem die explodierenden Gaspreise verursachten Sorgenfalten auf der Stirn des Geschäftsführers.
Wir haben möglicherweise eine Gasmangellage, wie sie in den vergangenen 50 Jahren nicht mehr aufgetreten ist. Diese erhöhten Preise werden dann an den Verteilnetzbetreiber an die Stadtwerke weitergereicht.
Die Stadtwerke müssen beim Einkauf von Gas mehr bezahlen. Doch bislang durften sie die Preissteigerung nicht ohne weiteres an die Endverbraucher weitergeben. Damit kommt es zu einem Fehlbetrag, der bereits Stadtwerke in finanzielle Schieflage gebracht haben soll. Gesetzlich sind die Stadtwerke gezwungen, diese Kunden zu übernehmen.
Und noch weiteres Problem beschäftigt den Versorgungsbetrieb: Sind die Endkunden überhaupt in der Lage, die extrem gestiegenen Endverbraucherpreise zu bezahlen?
Gegenüber 2020 ist der durchschnittliche Endverbraucherpreis für ein Einfamilienhaus mit Heizung und Warmwasser bei einem Jahresverbrauch von 18.000 kWh von 2,84 auf 8,78 Cent gestiegen. "Die Preisspirale dreht sich weiter. Eine Riesenherausforderung für uns und unsere Abnehmer und derzeit unser größtes Problem", meinte der Geschäftsführer.
Die Versorgungsbetriebe haben einen Notfallplan erarbeitet, in dem steht, wo bei einem Gas-Notstand die Schieber zugedreht werden. Jeder fünfte Betrieb rings um Hoyerswerda wäre bei einem Gas-Notstand betroffen. Deshalb versuchen Versorger und Abnehmer zusammen nach Lösungen, um die Produktion oder den Betrieb aufrecht erhalten zu können.
"Möglicherweise können Produktionskapazitäten in die Abend- und Nachtstunden verlegt werden,. Vielleicht ist es möglich, eine zweite oder dritte Schicht einzuführen, um das Gasnetz zu entlasten und Engpässe zu vermeiden", meint VBH-Geschäftsführer Wolf Thomas Henrich. Ansonsten helfe nur sparen bei Strom, Warmwasser und beim Gasverbrauch. Natürlich werde auch bei den Eigenbetrieben nach Sparpotenzialen gesucht. Deshalb werde wahrscheinlich demnächst der Gashahn für das Blockheizkraftwerk, das das Lausitzbad in Hoyerswerda mit Strom und Wärme versorgt, zugedreht. "Noch wird gerechnet", sagte der Leiter Technisches Büro, Jan Schulze.
Im Verhältnis muss man jetzt sehen, wie sinnvoll es noch ist, das Kraftwerk mit Gas zu betreiben? Oder ob es tatsächlich sinnvoller ist, den Wärmebedarf aus dem Fernwärmenetz zu decken und den Strom aus dem Netz.
Das Lausitzbad hat einen großen Vorteil: Noch immer liegen alle Leitungen für Fernwärme an. Es müssten nur noch die Schieber geöffnet werden, dann kann das Ganzjahresbad mit Fernwärme aus dem modernen Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe beheizt werden.
In Hoyerswerda können sich viele Bewohner in der Neustadt relativ entspannt zurück lehnen. Ihre Wohnungen werden trotz Gasnotstand nicht kalt werden. Die Fernwärme kommt aus dem Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe und ist bis 2027 vertraglich festgeschrieben. "Die Versorgungssicherheit über das Kraftwerk Schwarze Pumpe ist über den Fernwärmeanschluss gewährleistet. Das ist ein Riesenvorteil für Hoyerswerda", meinte Jan Schulze vom Versorgungsbetrieb.
In Hoyerswerda rennen die Endverbraucher den Versorgungsbetrieben derzeit die Türen ein. Immer 20.000 private Haushalte beliefern die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda u.a. mit Gas. Aufgrund der Turbulenzen im Energiesektor stocken die Versorgungsbetriebe nun ihren Service auf. "Weil wir gesehen haben, dass das Servicecenter nach der Corona-Pandemie wieder sehr gefragt ist, auch wegen der aktuellen Geschehnisse. Wir haben sehr, sehr viele Kundenbesuche."
Die Kunden würden nach Einsparmöglichkeiten, nach der Gestaltung von Abschlagszahlungen oder der Preisentwicklung fragen, sagte der Vertriebsleiter. Aufgrund der Preissteigerungen, die in nächster Zeit kommen werden, rät der Vertriebsprofi: "Abschlagszahlungen sollten eher aufgestockt werden. Auf keinen Fall sollte man sie verringern, auch wenn jetzt die EEG-Umlage wegfällt. Das dicke Ende kommt dann mit der Endabrechnung."
"Bei einer fetten Endabrechnung, bitte nicht den Kopf in den Sand stecken", sagt der den Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda Wolf Thomas Henrich. "Die Stadtwerke sind nur so stark, wie letztendlich ihre Kunden auch, wenn sie verbrauchte Energie bezahlen." Deshalb werden die Stadtwerke zusammen mit dem Kunden bemühen, einen Weg aus finanziellen Misere zu finden.
In diesem Jahr werden in Hoyerswerda die Energiepreise wahrscheinlich nur moderat steigen. Die Versorgungsbetriebe waren offenbar beim Einkauf pfiffig. Diese Strategie wollen sie fortsetzen, so dass bis August der Energiebedarf für 2023 gesichert werden kann. Trotzdem werden im nächsten Jahr auch die privaten Haushalte die Turbulenzen um das Gas zu spüren bekommen. Und zwar im Portemonnaie, wenn die Preise weiter drastisch steigen sollten.
Nach dem Ausrufen der Gas-Alarmstufe hat die Bundesnetzagentur einer Preiserhöhung durch die Gasversorger noch nicht zugestimmt. Wieso muss sie das plötzlich? Und wie füllen wir die Versorgungslücke?
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Regionalreport | 06. Juli 2022 | 16:30 Uhr
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